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Indonesiens Potenzial für Wasserkraft nutzen
Indonesien, Renun
ClimatePartner ID: 1002
WasserkraftEinblicke ins Projekt

Weniger als sechs Prozent des Stroms in Indonesien wurde 2015 aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen, bis 2025 soll der Anteil auf 23 Prozent steigen. Dazu trägt unser Klimaschutzprojekt im Norden Sumatras bei, indem es das enorme Wasserkraftpotenzial hier nutzt.

Das Laufwasserkraftwerk nutzt einen natürlichen Höhenunterschied von 500 Metern. Das Wasser stammt aus den Flüssen Lau Renun, Haporas, Bargot, Tapian Nauli und fließt in den Toba-See in einem Vulkankrater. Zwei Turbinen mit einer Leistung von je 41 Megawatt erzeugen sauberen Strom, der in das Netz von Sumatra eingespeist wird und die Versorgung mit nachhaltig erzeugter Elektrizität verbessert. Um den einzigartigen Charakter der Landschaft und die biologische Vielfalt der Region nicht zu beeinträchtigen, wurden alle Wasserleitungen unterirdisch verlegt. Dank des natürlichen Gefälles war nur ein sehr kleines Reservoir zum anstauen des Wassers nötig und es fand keine Umsiedlung der lokalen Bevölkerung statt.

270.019 t CO₂Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen
Projektstandard
Das Projekt trägt zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bei
Wie Wasserkraft zum Klimaschutz beiträgt

Wasserkraftwerke nutzen die Energie des Wassers, um Strom zu erzeugen. Die Energie wird nutzbar gemacht, indem Wasser durch eine Turbine geleitet wird. Unter dem Druck des Wassers dreht sich die Turbine und gibt Energie an einen Generator weiter, der Bewegungsenergie in Strom umwandelt. Dieses Prinzip gilt für alle Arten von Wasserkraftwerken: vom kleinen Laufwasserkraftwerk am Fluss bis hin zum Pumpspeicherkraftwerk an Seen. Da Strom in vielen Gebieten zu großen Teilen aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, kann saubere Wasserkraft einen Teil dieser emissionsintensiven Energie ersetzen und damit CO2 Emissionen einsparen. Bei den meisten Wasserkraftprojekten wird der Strom in ein regionales Stromnetz eingespeist, wodurch die Energieversorgung diverser und die Energiesicherheit in Regionen verbessert wird, die oft von Stromknappheit und Stromausfällen betroffen sind. Häufig schaffen die Projekte auch Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung. Wasserkraftprojekte leisten somit einen wichtigen Beitrag zur sauberen Energieversorgung und tragen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) bei. Die Wasserkraft-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.

Das Projekt hat zum Ziel, einen Beitrag zu diesen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) zu leisten.

Projektfakten

Klimaschutzprojekte lassen sich in drei Gruppen einteilen: CO2-Reduktion, CO2-Bindung und CO2-Vermeidung. Projekte zur CO2-Reduktion verringern die Menge an Treibhausgasemissionen, die durch eine bestimmte Aktivität entstehen. Ein Beispiel hierfür sind effiziente Kochöfen-Projekte. Projekte zur CO2-Bindung entfernen Emissionen aus der Atmosphäre, indem sie diese in Kohlenstoffsenken binden. Ein Beispiel hierfür sind Aufforstungsprojekte. Projekte zur CO2-Vermeidung verhindern, dass Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre gelangen, zum Beispiel durch den Schutz der Wälder vor Abholzung (REDD+ Projekte).

Grundlage aller Klimaschutzprojekte sind internationale Standards. Diese Standards legen Regeln und Anforderungen fest, die alle Klimaschutzprojekte erfüllen müssen, um die Reduktion von CO2-Emissionen nachzuweisen und selbige anerkannt zu bekommen.

Klimaschutzprojekte reduzieren oder vermeiden nachweislich Treibhausgasemissionen. Das gelingt mit verschiedenen Technologien: Sie reichen von naturbasierten Lösungen über Social-Impact-Projekte bis hin zu erneuerbaren Energien.

Klimaschutzprojekte durchlaufen eine Validierung und Überprüfung durch Dritte. Die Verifizierung erfolgt regelmäßig nach jeder Monitoringperiode. Eine Validierungs- und Verifizierungsstelle beurteilt, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind und verifiziert diese. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.

Diese Zahl zeigt die geschätzten jährlichen Emissionsreduktionen, die vor Projektbeginn berechnet wurden. Die tatsächliche Zahl der eingesparten Emissionen in den einzelnen Monitoringperioden kann davon abweichen. Zum Hintergrund: Um ein Klimaschutzprojekt zu registrieren, muss der Projektbetreiber die Berechnung der geschätzten Emissionsreduktionen nach der Ex-ante-Methode in einem Projektplanungsdokument (PDD) vorlegen, das einem Geschäftsplan ähnelt. Diese Berechnung wird von einem unabhängigen Auditor validiert. Die im PDD ermittelten Werte werden während regelmäßiger Monitoringperioden auf der Grundlage der tatsächlichen Projektentwicklungen neu berechnet, in einem Monitoringbericht dokumentiert und am Ende des Monitoringzeitraums erneut von unabhängigen Prüfern verifiziert. So wird ein solides Verfahren gewährleistet. Die unabhängige Verifizierung bietet somit eine Ex-post-Überprüfung der tatsächlichen Emissionsreduktionen. Die verifizierten Emissionsreduktionen werden erst dann ausgegeben, wenn die Einsparungen tatsächlich erzielt worden sind.

Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte

01. ZusätzlichkeitEin Projekt muss zu geringeren CO2-Emissionen führen, als es ohne Projekt der Fall wäre. Zusätzlichkeit heißt auch: Ein Projekt benötigt die zusätzliche Finanzierung aus dem Verkauf von Emissionsreduktionen. Andernfalls wäre das Projekt finanziell nicht tragbar und das Risiko der Vorab-Investition für Projektentwickler zu hoch.
02. Ausschluss von DoppelzählungenDie CO2-Einsparung darf nur einmal gewertet und nicht an einer anderen Stelle nochmal angerechnet werden. Daher wird eine verifizierte Emissionsreduktion stillgelegt, wenn sie angerechnet wurde. Dieser Vorgang wird in den offiziellen Registern gespeichert.
03. DauerhaftigkeitMit dem Kriterium der Dauerhaftigkeit wird sichergestellt, dass CO2-Reduktionen nicht einmalig, sondern über einen längeren Zeitraum erfolgen, um einen langfristigen Nutzen für das Klima sicherzustellen. Die Mindestdauer eines Projekts ist von der zugrunde liegenden Projekttechnologie abhängig.
04. Regelmäßige Überprüfung durch unabhängige DritteKlimaschutzprojekte müssen durch unabhängige Auditoren, wie zum Beispiel den TÜV Nord, regelmäßig überprüft werden. Diese Auditoren überwachen die Einhaltung der jeweiligen Standards und stellen rückwirkend die tatsächlich eingesparte CO2-Menge fest.

Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts

Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.
Projektplanungsphase

Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.

Validierung

Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.

Registrierung

Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.

Monitoring

Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.

Verifizierung

Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.

Ausgabe von verifizierte Emissionsreduktionen

Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.

Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen

Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.

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