Sauberer Strom aus Wasserkraft für Sri Lanka
Seit September 2009 liefert das kleine Wasserkraftwerk im Süden Sri Lankas emissionsfreien Strom für die Versorgung der Insel. Mit dem Wasser des Flusses Kuru Ganga bei Kuruwita im Distrikt Ratnapura erreicht es eine Leistung von 6,5 Megawatt. Das Projekt zählt als Laufwasserkraftwerk, was bedeutet, dass das Wasser nur in Trockenzeiten durch ein kleines Wehr aufgestaut werden muss. So bleiben die Umwelteinflüsse nahezu neutral und weder Fischbestände noch das Ökosystem werden gefährdet. Das Kraftwerk erzeugt pro Jahr etwa 19 Gigawattstunden für das Stromnetz von Sri Lanka. Das ersetzt Strom aus den üblichen thermischen Kraftwerken auf der Insel. Die Finanzierung aus dem Klimaschutzprojekt hat Bau und Betrieb des neuen Kraftwerks ermöglicht – und gleichzeitig einige Verbesserungen für das Leben der Menschen im Projektgebiet.
Wasserkraftwerke nutzen die Energie des Wassers, um Strom zu erzeugen. Die Energie wird nutzbar gemacht, indem Wasser durch eine Turbine geleitet wird. Unter dem Druck des Wassers dreht sich die Turbine und gibt Energie an einen Generator weiter, der Bewegungsenergie in Strom umwandelt. Dieses Prinzip gilt für alle Arten von Wasserkraftwerken: vom kleinen Laufwasserkraftwerk am Fluss bis hin zum Pumpspeicherkraftwerk an Seen. Da Strom in vielen Gebieten zu großen Teilen aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, kann saubere Wasserkraft einen Teil dieser emissionsintensiven Energie ersetzen und damit CO2 Emissionen einsparen. Bei den meisten Wasserkraftprojekten wird der Strom in ein regionales Stromnetz eingespeist, wodurch die Energieversorgung diverser und die Energiesicherheit in Regionen verbessert wird, die oft von Stromknappheit und Stromausfällen betroffen sind. Häufig schaffen die Projekte auch Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung. Wasserkraftprojekte leisten somit einen wichtigen Beitrag zur sauberen Energieversorgung und tragen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) bei. Die Wasserkraft-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
ProjektartReduktion
ProjektortSri Lanka, Kuruwita
StandardVCS
TechnologieHydropower
Register-ID1879
Verifiziert vonTÜV NORD CERT GmbH
Validiert vonTÜV NORD CERT GmbH
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen17.549 t CO₂
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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