Umweltfreundliches Kochen mithilfe von Biogasanlagen
Bei diesem Klimaschutzprojekt in Punjab in Indien verwenden Haushalte Gas aus vergärter Biomasse zum Kochen. Dadurch werden jährlich etwa 33.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart, die ansonsten beim Kochen mit Holz oder Holzkohle entstehen wu?rden. Insgesamt sollen im Rahmen des Projekts etwa 6.400 Biogasanlagen unterschiedlicher Größe mit einem direkten Anschluss zu den Haushalten installiert werden, wodurch sich zudem die gesundheitsschädliche Luftverschmutzung in den Innenräumen deutlich reduziert.
Zusätzlich fördert das Projekt die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen: So schafft es unter anderem fu?r die Wartung und Instandhaltung der Anlagen lokale Arbeitsplätze. Zum anderen werden insbesondere Frauen durch angeschlossene Biogasanlagen entlastet, da sie häufig fu?r das Sammeln von Brennholz verantwortlich sind, welches nun u?berflu?ssig ist.
In Biogasanlagen vergärt Biomasse in luftdicht abgeschlossenen Faulbehältern zu Biogas. Biomasse kann aus organischen Abfällen, aus Hinterlassenschaften von Kühen oder anderen Tieren bestehen. In Ländern wie Indien oder Vietnam verwenden Familien das Gas aus Kleinbiogasanlagen zum Kochen. Dadurch werden CO2-Emissionen reduziert, die beim Kochen mit Holz oder Holzkohle entstehen würden. Biogasanlagen verhindern zudem, dass Methan in die Atmosphäre gelangt – wie etwa bei der Lagerung von organischen Abfälle in einer offenen Grube. Stattdessen wird das Gas aus dem geschlossenen Behälter direkt zu speziellen Kochern geleitet und bietet so eine unabhängige und erneuerbare Energiequelle.
ProjektartReduktion
ProjektortIndien, Punjab
StandardGold Standard
TechnologieBiogas
Register-ID11426
Verifiziert vonCarbon Check (India) Private Ltd.
Validiert vonCarbon Check (India) Private Ltd.
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen33.000 t CO₂
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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