Regenerierte Ökosysteme binden CO2
Das äthiopische Hochland ist von Zersetzung und dem Verlust von Biodiversität stark betroffen. Daher gewinnen sogenannte "Exclosures" an Bedeutung. Diese Gebiete werden durch das Projekt regeneriert, indem die Vegetation verdichtet und geschützt wird. Viehhaltung und unkontrollierte Abholzung sind dort ausgeschlossen. Das geschützte Gebiet wird stetig erweitert: 2016 umfasste es noch ca. 540 Hektar, seit 2023 erstreckt es sich auf ca. 11.190 Hektar. Je mehr Flächen regeneriert werden, desto mehr CO2 kann in der Vegetation und im Boden gespeichert werden.
Darüber hinaus unterstützt das Projekt Landwirte und Landwirtinnen ohne Land dabei, Boden- und Wasserschutzmaßnahmen umzusetzen und verbesserte Bewirtschaftungsmethoden anzuwenden. Die Projektaktivitäten fördern die Installation von Destillationsanlagen für die Herstellung von Aromaöl und den Erhalt von Bienenstöcken für die Honigproduktion. Durch den Aufbau lokaler Kapazitäten und kostenloser Schulungen zur nachhaltigen Nutzung dieser Ökosysteme wird das Einkommen verbessert und ein Nutzen für die Gemeinschaft geschaffen.
Es gibt viele Möglichkeiten Wälder zu renaturieren: von der Naturverjüngung, bei der einheimische Bäume und Pflanzen auf natürliche Weise nachwachsen, bis hin zur Aufforstung, bei der Setzlinge gezogen und im Wald eingepflanzt werden. Dazwischen liegt die unterstützte Naturverjüngung, die die natürliche Regeneration des Waldes beschleunigt.
Die lokale Bevölkerung kann dabei mit ihrem traditionellen Wissen über Land und Natur unterstützen. So minimieren beispielsweise Feuerschneisen das Waldbrandrisiko oder erhalten einheimische Bäume genug Platz durch das Entfernen invasiver Gräser und Sträucher.
Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2020 (World Resources Institute), zeigen, dass durch die natürliche Regeneration von Wäldern jedes Jahr 23 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen absorbiert werden können. Klimaschutzprojekte zur Unterstützung der Naturverjüngung sind somit ein besonders vielsprechender und praktikabler Ansatz im Klimaschutz. Die Projekte zu unterstützten Naturverjüngung im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
ProjektartReduktion
ProjektortÄthiopien, Nördliches Hochland
StandardPV Climate
TechnologieAssisted natural regeneration
Register-IDPlan Vivo PV-PVC-ET-104000000014099
Validiert vonWolde Mekuria (Ph.D.), Researcher in Land Resources Management
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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