Geothermie für wachsenden Energiebedarf
Das Gebiet Darajat, etwa 150 km südöstlich von Jakarta in Westjava, ist ein idealer Standort für geothermische Energie. Die Landschaft dort zeichnet sich durch eine Bergkette aus, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Durch die Installation eines Geothermiekraftwerks mit einer Leistung von 121 MW speist das Projekt seit 2007 erneuerbare Energie in das Java-Madura-Bali-Netz (JAMALI) ein.
So trägt das Projekt dazu bei, die wachsende Stromnachfrage in Indonesien zu decken. Durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien wird weniger Strom aus fossilen Brennstoffen benötigt, was jährlich etwa 705.390 Tonnen CO2-Emissionen spart. Mithilfe moderner Hochwinkel-Bohrtechnik wird für die Projektaktivitäten nur eine geringe Fläche benötigt. Das Projekt stellt eine bedeutende Investition in der Region dar, die Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung und Bildungsinitiativen für Arbeitnehmende und Schüler bietet.
Geothermiekraftwerke erzeugen emissionsfreie Energie aus Erdwärme. Zunächst wird Wasser mit Hilfe der Erdwärme erhitzt, der entstehende Wasserdampf treibt dann zum Beispiel Turbinen an. Der Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung aufzuhalten und langfristig die Energieversorgung zu sichern. Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Geothermieprojekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie aus fossilen Brennstoffen verursachen? Die Geothermie-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
ProjektartReduktion
ProjektortIndonesien, Darajat
StandardCDM
TechnologieGeothermal energy
Register-ID673
Verifiziert vonBureau Veritas Certification Holding SAS
Validiert vonERM Certification and Verification Services
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen705.394 t CO₂
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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