Gesunder Mangrovenwald im Indus-Delta
Wo der Indus im südöstlichen Pakistan in das Arabische Meer mündet, ist ein komplexes Gewebe aus Flussläufen, Bächen und Inseln entstanden, das wertvolle Mangrovenwälder mit einzigartiger Biodiversität beherbergt. Doch intensive landwirtschaftliche Nutzung und die Versalzung der Böden schädigten das fragile Ökosystem, sodass sich die Mangrovenwälder nicht selbstständig regenerieren können. Daher werden durch dieses Projekt insgesamt 224.997 Hektar Mangrovenwald aufgeforstet und Feuchtgebiete wiederhergestellt. Die intakten Ökosysteme speichern in etwa 2.407.620 Tonnen CO2 pro Jahr.
Das Projekt sorgt für weitere Vorteile: Die Mangrovenwälder schützen effektiv bei Sturmfluten und die Bewohner:innen der anliegenden 60 Dörfer werden für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ökosystem sensibilisiert. Außerdem bieten die Mangroven Laichplätze für Fische und Meerestiere. Für den besonderen Mehrwert in den Bereichen Klima, Gemeinschaft und Biodiversität wurde das Projekt mit dem Gold-Status der Climate, Community and Biodiversity Standards (CCBS) ausgezeichnet. (1. verifizierte Monitoring-Phase: 19.02.2015 – 31.10.2021)
Blue Carbon bezeichnet die durch Ökosysteme in Meeres- und Küstenregionen gespeicherten CO2-Emissionen. Unter anderem sind Mangrovenbäume bedeutende CO2-Speicher, denn sie entziehen mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre als terrestrische Wälder. Ihr besonderes Wurzelwerk, welches halberdige und halbmarine Bestandteile hat, sammelt über die Jahre Biomasse aus organischen Stoffen, wie zum Beispiel abgestorbene Blätter und Äste und bindet CO2-Emissionen aus der Atmosphäre. Durch dieses besondere Wurzelwerk wird weit mehr CO2 gebunden, als durch andere Baumarten.
Weltweit wurden Mangrovenwälder für Landwirtschaft oder Aquakultur vernichtet oder als Bau- und Brennholz gerodet. Durch die Beschädigung dieser enormen CO2-Speicher werden große Mengen an CO2 wieder in der Atmosphäre freigesetzt. Um dies zu vermeiden schützen Blue-Carbon-Projekte Mangrovenwälder und erhalten Küstenlebensräume für eine Vielzahl von Tierarten - sowohl im Wasser als auch an Land. Die dichten Wurzeln der Mangroven dienen außerdem als natürlicher Schutz vor Erosion, Überschwemmungen und Stürmen in Küstenregionen. Die Blue Carbon-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
ProjektartBindung
ProjektortPakistan, Sindh
StandardVCS, CCBS
TechnologieBlue carbon
Register-ID2250
Verifiziert vonAENOR INTERNACIONAL S.A.U
Validiert vonAENOR INTERNACIONAL S.A.U
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen2.407.629 t CO₂
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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