Frauen im ländlichen Indien treiben den Wandel zu sauberer Energie voran
Das Projekt ermöglicht Kleinstunternehmerinnen im ländlichen Indien Zugang zu Mikrokrediten für Solarleuchten und Wasserfiltern und schafft Lieferketten in abgelegene Regionen. Die Frauen nutzen die neuen Produkte geschäftlich (z. B. Solarleuchten zur Verlängerung der Öffnungszeiten eines Ladens) und privat (z. B. zur Versorgung der Familie mit sauberem Trinkwasser). Mit dem eingesparten Geld für den Brennstoff können die Frauen die Kredite zurückzahlen. Sie treffen sich regelmäßig in Selbsthilfegruppen, um sich gegenseitig zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle mit den Produkten zufrieden sind und sie nutzen. Jede Gruppe hat eine Leiterin, die sich um den Kundendienst kümmert, falls Produkte gewartet oder repariert werden müssen. Einige Frauen arbeiten als „Clean Energy Demonstrators“ und klären die Menschen in den umliegenden Dörfern über die Vorteile der neuen Produkte auf. So ermöglichen sie noch mehr Frauen den ersten Schritt auf dem Weg zu sauberer Energie.
Im ländlichen Indien ist es noch üblich, Petroleumlampen zu nutzen und Wasser über offenen Feuern abzukochen, um es trinkbar zu machen. Das schädigt die Umwelt und birgt das Risiko von Bränden, Verletzungen und Atemwegserkrankungen. Energieeffiziente Produkte sind in abgelegenen Gegenden oft teuer oder schwer zugänglich, was Projekte wie dieses besonders notwendig macht.
Solarleuchten ersetzen Petroleumlampen und nutzen Sonnenlicht zur Stromerzeugung. Wasserfilter bereiten verunreinigtes Wasser auf, so dass es nicht mehr abgekocht werden muss. Die Produkte reduzieren CO2-Emissionen erheblich und verringern den Druck auf die lokalen Wälder, da weniger Brennholz benötigt wird. Für die Menschen vor Ort reichen die Vorteile noch weiter: Die bessere Luftqualität in Innenräumen verringert Atemwegserkrankungen und die Familien können durch den geringeren Bedarf an Brennstoff Zeit und Geld sparen. Projekte für Solarleuchten und Wasserfilter im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
ProjektartReduktion
ProjektortIndien, Landesweit
StandardGold Standard
TechnologieMicroloans for solar lamps + water filters
Register-ID11479
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen60.000 t CO₂
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
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