Waldschutz im Chaco sichert Biodiversität und Lebensgrundlagen
Der Gran Chaco (kurz: Chaco) ist eine ausgedehnte Trockenwald- und Savannenregion in Südamerika. Er erstreckt sich über Paraguay, Bolivien, Argentinien und in kleinerem Umfang auch Brasilien.
Der Chaco gilt als einer der bedeutendsten Kohlenstoffspeicher des Kontinents und beherbergt Arten wie den Jaguar, den Großen Ameisenbären und den Flachlandtapir. Besonders der paraguayische Teil des Chaco weist hohe Abholzungsraten auf – getrieben durch extensive Viehzucht, Sojaanbau und Holzkohleproduktion. Die großflächige Umwandlung von Wald in Weideland setzt erhebliche Mengen an Treibhausgasen frei und verstärkt den Klimawandel.
Hier setzt das Klimaschutzprojekt an. Regelmäßige Patrouillen sichern das Gebiet vor illegalen Rodungen, während der Einsatz von Satellitenbildern Waldverluste frühzeitig sichtbar macht und Gegenmaßnahmen ermöglicht. Die Eigentümer:innen verpflichten sich, ihre Waldflächen nicht in Weideland umzuwandeln. Durch Schulungen zu Biodiversität und Waldschutz wird die lokale Bevölkerung einbezogen – so entsteht Bewusstsein für den Klimawandel und Akzeptanz für den Schutz der Wälder. Auf diese Weise bewahrt das Projekt zunächst 20.515 Hektar Wald vor Abholzung; langfristig soll die Fläche auf über 300.000 Hektar ausgeweitet werden
Damit leistet das Projekt nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern erhält auch zentrale Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Besonders wichtig sind Wildtierkorridore, die für großräumig wandernde Arten wie den Jaguar überlebenswichtig sind und den genetischen Austausch zwischen Populationen erhalten.
Auch die lokale Bevölkerung profitiert: Das Projekt schafft neue Arbeitsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit dem Programm „Chaco Med“ erhalten abgelegene Gemeinden zudem Zugang zu medizinischer Versorgung und Medikamenten.

Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten, beherbergen eine enorme Artenvielfalt und sind Lebensgrundlage für alle Menschen. Die globalen Waldflächen sind jedoch in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und Rohstoffabbau stark zurückgegangen.
Waldschutzprojekte stellen sicher, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und dass der Schutz des Waldes einen höheren Wert erfährt als seine Abholzung. Projektbeteiligte schützen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung das Gebiet vor negativen Einflüssen. Dazu schaffen die Projekte alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote. Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO2 pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert. Die Waldschutz-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
Vier Qualitätskriterien für Klimaschutzprojekte
Lebenszyklus eines Klimaschutzprojekts
Ein Klimaschutzprojekt hat einen definierten Lebenszyklus und durchläuft verschiedene Stationen von der Machbarkeitsprüfung bis hin zur Stilllegung der verifizierten Emissionsreduktionen.Der bzw. die Projektentwickler:in überprüft die generelle Machbarkeit des Projekts, das Projekt-Design und die Finanzierung. Anschließend wird das sogenannte Project Design Document (PDD) erstellt, das alle grundsätzlichen Informationen zum Projekt, beispielsweise das Projektziel, den Standort, wann das Projekt implementiert werden soll und die Projektlaufzeit enthält.
Im nächsten Schritt überprüfen unabhängige Auditoren das PDD und die darin enthaltenen Informationen. Dazu gehören oft auch Projektbesuche mit Interviews und Analysen vor Ort. Auditoren sind akkreditierte, neutrale Prüfer, die vom Register als Validierungs- und Verifizierungsstelle zugelassen sein müssen. TÜV Nord/Süd, S&A Carbon LLC., und SCS Global Services sind Beispiele für VVBs.
Nach der erfolgreichen Validierung kann das Projekt beim Standard, wie dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard, registriert werden. Alle qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekte beruhen auf internationalen Standards. Sie bilden den Rahmen für das Projekt-Design, den Projektaufbau, die Berechnung der Emissionen und das Monitoring. Anerkannte Standards machen Markt und die Projekte selbst widerstandsfähig, nachvollziehbar und glaubwürdig.
Nachdem das Projekt registriert wurde, beginnt die erste Monitoring-Phase. Hier überwachen und dokumentieren die Projektentwickler die Daten der Projektaktivitäten und des Projektfortschritts. Die Dauer der Monitoring-Phase ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich, sie kann zwei Jahre umfassen, aber auch eine Dokumentation über fünf oder sieben Jahre sind möglich.
Nach Abschluss jeder Monitoring-Phase überprüft und beurteilt eine Validierungs- und Verifizierungsstelle, ob die im Monitoring-Bericht angegebenen Werte und Projektaktivitäten korrekt sind. Wie auch bei der Validierung sind Besuche im Projektgebiet oft Teil der Verifizierung.
Die in der Verifizierung überprüften Emissionsreduktionen können nach der erfolgreichen Verifizierung ex-post als verifizierte Emissionsreduktionen ausgegeben werden. Die Schritte Monitoring, Verifizierung und Ausgabe von verifizierten Emissionsreduktionen wiederholen sich in periodischen Abständen und sind als Kreislauf zu betrachten.
Wenn eine verifizierte Emissionsreduktion verwendet wird, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird ebenfalls in Registern gespeichert. Findet die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes über ClimatePartner statt, sammelt ClimatePartner die verifizierten Emissionsreduktionen in einem durch den TÜV Austria geprüften System und legt sie regelmäßig still. So wird sichergestellt, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal verwendet wird. Ein Verkauf danach ist nicht mehr möglich und eine Doppelzählung ist damit ausgeschlossen.
Entdecken Sie noch mehr Klimaschutzprojekte
Pflanzenkohle für mehr Klimaschutz, gesunde Böden und bessere Ernten

Zertifizierter Klimaschutz kombiniert mit zusätzlichem Engagement

Ausbau erneuerbarer Energie in Asien

Wasserfilter aus Keramik sparen CO2 und verbessern die Gesundheit

Effiziente Kochöfen weltweit - für bessere Gesundheit und saubere Luft

Zertifizierter Klimaschutz kombiniert mit zusätzlichem Engagement

Der Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika

Zertifizierter Klimaschutz kombiniert mit zusätzlichem Engagement

Regenerierte Ökosysteme binden CO2

Vom geschädigten Ackerland zum gesunden Ökosystem

Effiziente Kochöfen - besser für das Klima und die Gesundheit






















